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Wildbienenhaltung in unseren speziellen Nistkästen
Bee wild – Wildbienenhotel
Als Hobbyimker begann ich mich auch irgendwann für Wildbienen zu interessieren. Deren bedeutsame Rolle für die Bestäubung wird oftmals stark unterschätzt.
Die Auswirkungen des aktuellen Bienensterbens kann statistisch über die Imker einigermaßen erfasst werden. Wie viele Wildbienen tatsächlich sterben, darüber gibt es keine Statistiken, deren Zahl geht jedoch auch stark zurück.
So kam die Idee mich mit der Zucht bestimmter Arten von Wildbienen zu beschäftigen um diese zu vermehren und dann gezielt an Orten einsetzen zu können, an denen Bestäubung benötigt oder gewünscht wird.
Konkret züchte ich die Rote Mauerbiene und die Gehörnte Mauerbiene. Diese leben solitär, sind also mehr oder weniger Einzelgänger und werden in speziell aufgestellten Nistbrettchen angesiedelt. Eine Mauerbiene kann die Bestäubungsleistung von bis zu 300 Honigbienen erfüllen, allerdings produzieren sie keinen Honig. Pollen sammeln sie in Nähe ihrer Nester, weshalb sie gezielt eingesetzt werden können. Mauerbienen sind äußerst friedfertig, zu Stichen kam es bei mir bisher nicht, obwohl ich bei ihnen immer ohne Schutzkleidung arbeite.
- Trockenes Sperrholz (witterungsbeständig) ohne Holzschutzmittel
- Gestapelte, weich gefräste MDF-Brettchen, aus denen die Nistgänge entstehen
- Herausnehmbare Brettchen zur Durchsicht und Entnahme der Kokons
- Glatte Einfluglöcher
- Vogelschutz
- Regenschutz (langes wasserabweisendes Dach)
- Ablagemöglichkeit für Kokons im geschütztem Dachgeschoss (abnehmbares Dach)
- Optimale Bedingungen ergeben eine hohe Nistdichte. Ist eine Nisthilfe ausgebucht, sollte angebaut werden.
- Alle unsere Nistkästen werden liebevoll von einer regionalen Behindertenwerkstatt gefertigt. Damit möchten wir auch diese Einrichtungen fördern und ebenfalls unterstützen.
Unser Konzept Bee Wild
Ohne entsprechende Nistmöglichkeiten können Wildbienen nicht für Nachwuchs sorgen – die Folge ist der Rückgang wichtiger Bestäuber. Oftmals fehlt es bereits ansässige Wildbienen nur an geeigneten Nistmöglichkeiten.
Wir haben unsere Nistkästen so entwickelt, dass diese optimale Bedingungen für die Bedürfnisse der roten sowie gehörnten Mauerbiene schaffen. Auch viele andere Wildbienenarten sind gerne Gäste in unseren Hotels.
Bei unseren Hotels ist die Entnahme der Nistbrettchen und damit der Kokons möglich. Dadurch können wir den Parasitenbefall eindämmen, was zu einer höheren Vermehrungsrate der Bienen führt. Die Nistbrettchen können auf Schädlingsbefall, Beschädigungen oder Feuchtigkeit kontrolliert und bei Bedarf ausgetauscht werden. Das schafft optimale Bedingungen für die Bedürfnisse der kleinen Bestäuber:
Wildbienenhaltung mit Mauerbienen
Oft gefragt
Was sind Wildbienen?
Wildbienen produzieren keinen Honig oder Wachs, wie es die allseits bekannte Honigbienen tun.
Stattdessen haben sie aber eine weit unterschätzte Bedeutung als Bestäuber von Nutz- und Wildpflanzen.
Warum Wildbienen?
Varroamilben und Bienenkrankheiten nehmen zu, Honigbienen sterben und es fehlen wichtige Bestäuber.
Mauerbienen können die Obstbestäubung nachhaltig sichern und dem Bestäubungsausfall bei minimalem menschlichen Arbeitsaufwand entgegenwirken.
Wildbienen – große Bestäuber
Wildbienen sind eifrige Blütenbesucher, da sie Pollen und Nektar für ihre eigene Versorgung benötigen. Dabei tragen sie Blütenpollen von einer Blüte zur anderen und befruchten die Pflanzen.
Wissenswertes:Je häufiger eine Blüte bestäubt wird, desto größer wird die Frucht.
Wildbienen - gefährlich für den Menschen?
Diese Frage kann mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden.
Wildbienen greifen von sich aus Menschen nicht an.
Wildbienen …
- sind daher unverzichtbar für konstante und große Ernteerträge
- sichern das Überleben unzähliger Wildpflanzen
- erreichen einen doppelt so hohen Fruchtansatz wie Honigbienen mit gleicher Anzahl von Blütenbesuchen
Naturerlebnis
Beobachtung der friedlebenden Tiere ganz aus der Nähe ohne Gefahr zu laufen, angegriffen oder gestochen zu werden
Gesteigerter Ernteertrag
dank Wildbienen bei Heidelbeeren, Himbeeren, Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Johannisbeere, Stachelbeere, Kirsche, Schlehe
Förderung der Bestäubung
auch bei Heil- und Gewürzkräuter: Salbei, Zitronenmelisse, Thymian, Bohnenkraut, Kamille, blühender Lauch, Zwiebel, Rosenkohl, Grünkohl, Ranken
VARIANTEN UNSERER WILDBIENENHOTELS
BEE WILD
Unser Wildbienenhotel BEE WILD ist unser Klassiker. Das Hotel ist so konzipiert, dass es optimale Bedingungen zur Ansiedlung der Roten sowie Gehörnten Mauerbiene schafft, aber auch andere Wildbienenarten, wie z.B. die Blattschneiderbiene finden sich gerne ein.
Bei BEE WILD sowie bei allen unseren Modellen ist die Entnahme der Nistbrettchen möglich, um das Hotel auf Schädlingsbefall, Beschädigungen oder Feuchtigkeit überprüfen zu können.
Dies macht Ihr BEE WILD Hotel langlebig und schafft optimale Bedingungen für die Bewohner.
BEE WILD & BUTTERFLY
Unser beliebtes BEE WILD Wildbienenhotel hat eine Erweiterung bekommen!
Ein zusätzlicher Bereich für Schmetterlinge wurde unterhalb der Nistgänge geschaffen, damit diese sich dort einfinden und wohlfühlen können.
BEE WILD & Butterfly – eine optimale Kombination aus Wildbienenhotel und Schmetterlingskasten
BEE WILD & Butterfly wurde zudem mit verschieden gefrästen Nistbrettchen ausgestattet, damit neben der Roten als auch der Gehörnten Mauerbiene noch mehr verschiedene und auch kleinere Wildbienenarten eine optimale Behausung vorfinden.
Unterschlupf
An schönen, sonnigen und warmen Tagen sieht man überall eine Vielzahl an Schmetterlingen fliegen. Doch was ist an nassen und kalten Tagen? An diesen Tagen suchen Schmetterlinge Unterschlupf, den sie in unserem Hotel finden.
Auch eine Überwinterung von einer Schmetterlingsart wie beispielsweise das Pfauenauge, wäre im Schmetterlingsbereich problemlos möglich.
wohl fühlen
Wir statten unser Hotel mit entsprechendem geeigneten Nistmaterial aus, damit sich die Schmetterlinge auch wohl fühlen. Zweige dienen den Schmetterlingen, sich daran zu hängen.
Auch verschicken wir jedes Hotel mit einer Blühmischung, speziell für Wildbienen und Schmetterlinge, die jedermann in seinem Garten oder in einem Blumenkasten am Balkon ausbringen kann.
BEE WILD XL
Mit unserem speziellen BEE WILD XL bieten wir ein großes und langlebiges Wildbienen- und Nützlingshotel für diverse Wildbienenarten, wie die Gehörnte und die Rote Mauerbienen, Blattschneiderbienen, Lehm- und Töpferwespen sowie friedfertige Feldwespen, die das Dachgeschoss besiedeln.
Selbstansiedlung ansässiger Insektenarten
Bereitstellung einer optimalen Nistbehausung um den Fortbestand nachhaltig zu sichern
Vermehrte Bestäubung für diverse Obstbäume, Sträucher, Kräuter und Wildpflanzen
Erhalt wichtiger Nutz- und Wildpflanzen durch gegenseitiges Wechselspiel Pflanze/Insekt
BEE WILD XL bietet:
- Optisch ansprechendes Wildbienenhotel für Garten, Terrasse ,Balkone
- Auf die individuellen Bedürfnisse div. Wildbienenarten und Nützlinge angepasst
- Großes Nistplatzangebot
- Leichte Reinigung und Langlebigkeit des Hotels
- Eine Entnahme der Nistbrettchen ist möglich, um auf Schädlingsbefall und Beschädigung der Nistbrettchen zu überprüfen.
BEE BUMBLEBEE
Sichere Hummelbehausung für ansässige Hummelarten
Erhöhter Unterbau (Standfüße) um Staunässe und Schimmelbildung vorzubeugen
Regenschutz mit überstehendem Dach
Einflugloch mit Wachsmottensperre (Wachsmottenklappe)
Einstreu und Polsterwolle
Lüftungsgitter zur Luftzirkulation zur Verhinderung von Stauwärme
Langlebiges Holz, das gerne Kreativ nach eigenem Empfinden bemalt und gestaltet werden kann
Tipps zur Besiedelung siehe FAQ PUNKT 9
So funktioniert Bee Wild:
Nistkasten
Von uns erhalten Sie einen eigens gefertigten Nistkasten.
Spätestens im März sollte der Nistkasten aufgestellt werden, am besten an einem sonnigen Platz, an dem die Fluglöcher weitestgehend vor Regen geschützt sind.
Mit dem Metallband auf der Rückseite kann der Kasten beliebig an Hausmauer, Balkon, einem Baum oder unter einem Dach befestigt werden.
Abnahme des Daches
Nach der ersten Saison können Sie die entnommenen Kokons in die mitgelieferte kleine Schachtel geben, in das Dach des Hotels stellen und dort überwintern.
Bitte beachten Sie, die Schachtel im Frühjahr zu öffnen oder entsprechend große Ausfluglöcher in die Schachtel zu bohren, damit die Bienen diese auch verlassen können.
Mauerbienen schlüpfen selbstständig
Die Mauerbienen richten ihren Lebenszykluss nach den aktuellen Wetter- und Temperaturbedingungen. Sie schlüpfen, wenn sie fühlen, dass es der richtige Zeitpunkt ist. Hierbei schlüpfen sie nach und nach und nicht alle gleichzeitig.
Paarung der Mauerbienen
Von Anfang April bis Ende Juni sind Mauerbienen aktiv. Die Männchen, welche als erstes schlüpfen, erwarten bevorzugt an den Nistplätzen die dort schlüpfenden Weibchen, um sich mit diesen zu paaren.
Die Männchen sind deutlich kleiner als die Weibchen und haben einen markanten weißen Haarschopf.
vorhandene Gänge des Nistkastens
Das Weibchen legt dort ihre Eier und stattet jedes Ei mit Futterbrot (Pollen) aus.
Gänge mit Lehm verschlossen
Bienenlarve - Kokon - verpuppen
Nachdem die Bienenlarve ihr Futterbrot aufgefressen hat, spinnt sie einen Kokon, in dem sie sich verpuppt.
Die voll entwickelte Biene bleibt bis zum Flugbeginn ab März des folgenden Jahres im schützenden Kokon.
Im Frühjahr nagen sich die Bienen durch den Kokon und die Lehmwände aus dem Nistgang ins Freie.
Entnahme der Kokons
Frühestens Mitte August entnehmen wir die Brettchen aus dem Nistkasten und lösen die fertigen Kokons vorsichtig mit einem Holzstäbchen heraus.
Kokons reinigen
Kokons vorsichtig waschen
…. oder in einem Sieb gesammelt und unter maximal lauwarmen Wasser vorsichtig gewaschen werden.
Kokons trocknen
Überwinterung
Zu guter Letzt
Bei Lagerung im Kühlschrank können die Bienen länger aufbewahrt und zum Zeitpunkt einer gewünschten Blüte ausgebracht werden, um eine gesteigerte Bestäubungsleistung zu erzielen, spätestens jedoch Ende April.
Die entnommenen Brettchen werden mit einer Feile von Rückständen gereinigt. Bei starkem Milbenbefall können diese auch mittels eines Bunsenbrenners leicht abgeflammt und so desinfiziert werden. Anschließend werden die Brettchen wieder in den Kasten eingesetzt.
Mit welchen Wildbienenarten arbeiten wir?
Gehörnte Mauerbiene
- Hauptflugzeit: Mitte März bis Mitte Mai (Steinobst)
- Weibchen: 10 -15 mm groß, auf dem Kopfschild unterhalb der Fühler zwei kleine „Hörner“, schwarzes Bruststück, rotbrauner Hinterleib, mit Pelz behaart
- Männchen: 10 – 13 mm groß, schwarzes Bruststück, Kopf mit weißen Haarbüscheln, längere Fühler, rotbrauner Hinterleib, mit Pelz behaart.
rote Mauerbiene
- Hauptflugzeit: Mitte/Ende April bis Mitte Juni (für Stein- und Kernobst, Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren)
- Weibchen: 9 – 12 mm, Hinterleib rötlich braungelb, Kopfschild mit zwei nach vorne gerichteten Hörnern, Bauchbürste behaart für Pollensammlung
- Männchen: geringere Körpergröße, längere Fühler, hellere Gesichtsbehaarung.
FAQ´s – Häufige Fragen und Antworten
1. Wo überwintere ich die Kokons am besten bis zum Schlupf im Frühjahr?
Wir empfehlen die Überwinterung im Dachgeschoss des BEE WILD Wildbienenhotels bei Außentemperatur.
Eine “Überwinterung” im Dachgeschoss des Hotels ist für die Kokons kein Problem, Wildbienen halten Temperaturen bis -20 Grad aus. Alternativ kann man die Kokons bis zum Ausbringen im März im Kühlschrank bei konstanter Temperatur unter 4 Grad Celsius (bitte vermeiden Sie Temperaturschwankungen) oder in einem trockenen Schuppen bei angepasster Außentemperatur überwintern.
Erneute Kälteeinbrüche nach Schlupf der ersten Wildbienen, ist für diese auch unproblematisch, da sich die Wildbienen im Dachgeschoss oder in den Nistgängen verkriechen und darin auf wärmere Temperaturen warten, bis sie ausfliegen können.
Aufgrund des Klimawandels sollte man auch bedenken, dass die Wildbienen bei längeren milden Temperaturperioden auch bereits früher schlüpfen könnten.
Bitte stellen Sie in der Nähe des Wildbienenhotels dann Frühblüher bereit, damit speziell die Gehörnte Mauerbiene in der Übergangszeit Futter findet!
Anmerkung:
Bitte das Wildbienenhotel vor Regen und Schnee im Winter schützen, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu vermeiden!
2. Wie unterscheide ich die Kokons der Gehörnten und der Roten Mauerbiene?
Kokons der Gehörnten Mauerbiene:
Kokons der Gehörnten Mauerbiene: größere, hellbraune, etwas geschrumpelt aussehende Kokons
Bild oben: Entnommene, ungerreinigte Kokons der Gehörnten Mauerbiene. Pollenreste und schwarze Kotanhaftungen erkennbar. “Umspinnung” ist normal und kann vorsichtig entfernt werden.
Achtung:
Der Kokon ist dünnwandiger als der der Roten Mauerbiene, ähnlich Pergamentpapier.
Kokons der Roten Mauerbiene:
Kokons der Roten Mauerbiene: kleiner, dunkelbraune, “saftig” aussehende Kokons
Beachte:
Bei beiden Arten sind die Kokons mit Männchen deutlich kleiner als Kokons mit Weibchen.
Vergleich der Kokons:
Links: gereinigte Kokons der Gehörnten Mauerbiene, rechts: gereinigte Kokons der Roten Mauerbiene.
Kokons der Gehörnten Mauerbiene sehen aus wie verschrumpelte Kartoffeln, Kokons der Roten Mauerbiene wirken saftig, sind kleiner und dunkelbraun.
Anmerkungen:
- Die Kokons bringt man trotz Reinigung nicht immer porentief rein. Manchmal befinden sich speziell an den schrumpeligen Kokons der Gehörnten Mauerbiene noch ein paar Pollenrückstände an den Kokons. Das ist definitiv kein Parasitenbefall!
- Wenn Sie im Mai noch Kokons vorfinden, die ungeöffnet sind, entfernen Sie diese bitte. Die Biene im inneren hat entweder nicht überlebt, oder es befindet sich ein Parasit im inneren des Kokons, der sich von der Biene ernährt hat und nun auf seinen Schlupfzeitpunkt wartet.
3. Was sind das für schwarze schokostreuselartige Stäbchen um die Kokons?
Bei der Entnahme der Kokons sieht man deutlich, dass sich um die Kokons kleine Stäbchen befinden, die Schokostreusel ähneln. Hierbei handelt es sich um Kotkrümel , die die Larve vor Verpuppung ausgeschieden hat.
Kokons eingebetet in “Schokostreusel”:
Hierbei handelt es sich um Kotrückstände der Mauerbiene, die farblich von tiefschwarz bis gelblich aussehen können.
4. Was sind das für orangegelbe Fäden?
Kot der Taufliegenlarve:
Bei den orangegelben, spaghettiförmigen Rückständen handelt es sich um Kot der parasitischen Taufliegenlarve.
5. Verschlossene Nistlöcher sind plötzlich wieder etwas geöffnet, warum?
Wir sind diesem Rätsel auch noch nicht ganz auf die Schliche gekommen, aber wir haben bereits einige Theorien und Beobachtungen dazu gemacht.
Die Wildbiene lässt die letzte Kammer vor dem Verschluss des Nistgangs immer frei. Das ist eine List, die die Nachkommen vor Fressfeinden, wie z.B. Vögeln, schützen soll.
Kokons im Liniennest:
Die vordere Kammer bleibt frei. Das ist eine List der Wildbiene, um Fressfeinden einen unbefüllten Nistgang vorzutäuschen.
Wir vermuten, dass evtl. der Buntkäfer die Lehmschicht öffnet und seine Larven in den Nistgängen ablegt. Die Larven sehen aus wie rosa Würmer, die sich dann von Brutzelle zu Brutzelle durchfressen.
Würde man die Kokons ab Mitte August nicht entnehmen, wurde diese Larve über den Winter hinweg, sämtliche Bienen auffressen. Wir haben auch schon beobachtet, dass die Larve sogar die MDF Platten durchfrisst, um an die nächsten Bienen zu gelangen!
Die Parasiten brauchen schon ein wenig, sich von Brutzelle zu Brutzelle durchzuarbeiten und daher werden nicht alle Bienen sofort Opfer der Parasiten, dennoch ist es wichtig, die Hotels frühzeitig ab Mitte August zu entnehmen.
Was auch noch denkbar wäre, ist ein Platzmangel, d.h. Weibchen suchen immer noch nach Nistmöglichkeiten und öffnen die Gänge um zu sehen, ob im Nistgang noch Platz zur Eiablage ist. Einige Wildbienenarten (die gewöhnliche Löcherbiene) räumen sogar eine bestehende Nistkammer einer anderen Wildbiene aus, um Platz für ihre eigenen Nachkommen zu finden! Für diese Theorie würde sprechen, wenn die Löcher plötzlich wieder verschlossen wären.
Die Wildbiene lässt die letzte Kammer vorm Verschluss des Nistgangs immer frei. In dieser Kammer werden jedoch oftmals die Eier der Taufliege abgelegt und die Larven können die Lehmschichten durchbeißen. Anscheinend beißen die Larven auch ein Loch in die äußerste Wand, damit sie als Fliegen ihr Quartier auch wieder verlassen können (Fliegen fehlen die notwendigen Kauwerkzeuge).
Anmerkungen:
Auch wenn die Nistgänge geöffnet wurden und sich Parasiten im Hotel befinden, muss mit der Reinigung und Entnahme der Kokons bis Mitte August abgewartet werden, um sicherzugehen, dass sich die Bienenlarve zum Kokon verpuppt hat!
Ein frühzeitiges Öffnen zerstört ansonsten das Brutnest!
6. Was sind das für gelbe Kugeln?
Oftmals findet man diese Kugeln vor, anscheinend kam es nicht zur Eiablage in der Brutkammer, weshalb die Pollenkugeln nicht verzehrt wurden.
7. Parasiten
Buntkäfer
Das Weibchen legt bis zu 18 länglich ovale ca. 1 mm lange Eier in den Nistgängen ab.
Käfer der Gatttung Trichodes ernähren sich räuberisch von den Wildbienen in den Kokons als auch vom Pollen. Sie sind dabei so gefräßig, dass sie die Zwischenwände durchbeißen um sich von Kokon zu Kokon fressen.
Hierbei fressen sie die Bienen bei lebendigem Leibe und wachsen zunehmend.
Auch haben wir schon beobachtet, dass die Larven die MDF Brettchen durchfressen, um in einen weiteren Nistgang zu gelangen.
Daher ist es wichtig, die Kokons zeitig, bereits ab Mitte August zu entnehmen, um die Larve des Buntkäfers frühzeitig daran zu hindern, den Bienenbestand im Hotel drastisch zu minimieren.
Sie fressen die Bienen bei lebendigem Leibe!
Die Larve des Buntkäfers versucht sich in einen weiteren Nistgang durchzufressen, um dort weitere Wildbienen, die sich mittlerweile zu Kokons verpuppt haben, aufzufressen.
Sechspunkt-Diebskäfer
Der winzige Diebskäfer ist ein Mitesser in älteren Nestern von Mauerbienen, wo sich dessen Larven von den Pollenresten, Bienenkot und Larvenresten ernähren.
Wissenswert: Vom Diebskäfer können kleine Löcher in die äußeren Lehmwände gebohrt werden.
Taufliegen
Taufliegenlarven leben in den Nestern solitärer Bienen und ernähren sich von Pollen- und Nektarvorräten.
Am Ende der Entwicklung der Larve bildet sich eine braune Tönnchenpuppe, die ggf. im Nistgang überwintert. Oft entwickeln sich mehrere Generationen im Jahr, je nach Taufliegenart, womit wieder geöffnete Außenlehmwände zu erklären sind (kleines Löchlein im Lehmdeckel).
Die Larve beißt mit ihren Kauferwerkzeugen ein Loch in die Lehmwand, um diese als entwickelte Fliege verlassen zu können.
Da die Taufliegenlarven sehr klein sind und solange sich nur 1-3 Fliegenlarven in der Brutzelle befinden, reicht der Pollenvorrat auch noch für die Wildbienenlarve aus, allerdings bleiben solche Mauerbienen aufgrund des Nahrungsmangels auffällig klein.
Auffälligkeit: orange-roter spaghettiförmiger Kot im Inneren der Brutzelle der Mauerbiene, mit mehreren Taufliegenlarven versehen.
Futterparasiten
Die Taufliegen sind keine direkten Schädlinge für die Kokons der Wildbiene, es sind Futterparasiten.
Trauerschweber
Die Fliege schwebt wie ein Hubschrauber vor den Nisteingängen und schleudert ihr Ei mit einer wippenden Bewegung des Hinterleibs direkt in den Nistgang. Die Larve wandert zu der neu angelegten Brutzelle der Mauerbiene. Hier wartet sie ab und lässt sich in der Brutzelle mit dem Ei der Mauerbiene abschließen.
Anfänglich ernährt sie sich vom Pollen- und Nektarvorrat. Wenn die Mauerbienenlarve ihren Kokon spinnt, lässt sich die Trauerschweberlarve mit einspinnen. Im Inneren saugt die Trauerschweberlarve die Bienenlarve nach und nach aus.
Ab Juni schlüpft auch der Trauerschweber, nachdem alle Mauerbienen bereits geschlüpft sind. Ungeöffnete Kokons sollten daher ab spätestens Anfang Juni aussortiert werden.
In Deutschland sind ca. 2 % aller Kokons in Mauerbienenzuchten mit Trauerschweber parasitiert, in Italien können sogar bis zu 95 % aller Kokons mit Trauerschweber parasitiert sein.
Gegenmaßnahmen: Gelb angestrichene Nisthilfe-Attrappen, deren Gänge nur einen halben Millimeter tief sind, die den Trauerschweber zur Eiablage veranlassen, was dann natürlich völlig sinnlos ist.
Im Inneren saugt die Trauerschweberlarve die Bienenlarve nach und nach aus!
Die Puppen befanden sich in den Kokons der Mauerbienen, die bis Ende Juni nicht geschlüpft waren.
8. Weitere Bewohner unserer Hotels
Blattschneiderbienen:
Blattschneiderbiene nach dem Schlupf
Nistgang mit Blätternest der Blattschneiderbiene
Feld-, Lehm- und Wegwespen:
Feldwespennest im Dachgeschoss des Hotels
Friedfertig und schön zu beobachten!
Tönchenförmige Lehmzellen der Wegwespe
Lehmwespe im BEE Triangle Hotel
Nachdem alle Mauerbienen geschlüpft sind und ihre Nachkommen gelegt haben, nützen die friedfertigen Feldwespen gerne das Dachgeschoss für ein kleines Nest.
WOHNRAUMMANGEL:
Aufgrund Platzmangels bauten die Wildbienen im “Wildbau” weiter, leider auch mit Schädlingsbefall der Larven der Taufliege und des Buntkäfers.
9. Tipps zur Aufstellung und Besiedlung (HUMMELHOTEL)
Bereitstellung des Hummelhotels ab Ende Februar
Blütenangebot schaffen, immer gleichzeitig gute Bedingungen für Nistplatz sowie Nahrung schaffen
Hummelhotel in die Natur einbetten, dabei auf guten Wasserablauf achten, um Schimmelbildung vorzubeugen (Belüftung des Bodens)
Leichtes Gefälle nach hinten schaffen, um Wasserablauf am Dach zu gewährleisten
Halbschattig aufstellen, ideal Morgensonne zur Erwärmung, danach schattig.
Kasten nach Besiedlung nicht mehr verstellen
Ein Beziehen kann etwas Geduld erfordern. Ggf. kann man einer Hummelkönigin den Weg ins Nest „zeigen“, indem man sie kurz einfängt und anschließend vorsichtig über das Einflugloch ins Hotel krabbeln lässt. Das Einflugloch schnell mit Moos verschließen, damit kein Licht ins Hotel fällt und die Königin motiviert ist, die Behausung zu inspizieren. Moos wieder entfernen.
Mit Besenstiel „Mäuselöcher“ in den Boden bohren, warten bis eine Königin dieses aufsucht und die Königin dann abfangen (Empfehlung Schnappi) und in den Kasten wie oben beschrieben einsetzen.
Ggf. Einflugloch mit einem schwarzen Pumpenschlauch ( min. Durchmesser Loch 2 cm) kombinieren, um ein unterirdisches „Mäusenest“ zu simulieren. Ende des Schlauchs erdnah und mit Moos umranden.
Fehler:
Die Hummelkönigin musss nach einem Nest suchen (Zick-Zack Flug in Erdnähe). Hummeln die an Blüten „gefangen“ werden, sammeln Nektar und haben bereits ein Nest und werden den Kasten nicht mehr annehmen.
impressionen
„Bee wild“ ist ein Projekt von Christian & Christine Müller
Wildbienen gehören zu den besonders geschützten Tierarten. Die hier angebotenen Mauerbienen stammen aus einer Zucht, für die eine Ausnahmegenehmigung nach dem BArtSchG (Bundesartenschutzverordnung) vorliegt. Die hier gezüchteten Mauerbienen sind somit vom Besitz- und Weitergabeverbot nach dem BArtSchG ausgenommen.
Die Hotels sind gedacht und konzipiert für den Einsatz im eigenen Garten.